Was tun bei Angriffen auf Migrant*innen und deren Unterkünfte?

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Solidarität in der Praxis heißt zu wissen, wo geholfen werden kann. Um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu bieten entschlossen und schnell helfen und handeln zu können und Informationen weiterzugeben, wurde die SMS-Kette eingerichtet. Aus den Unterkünften und Heimen sollen die Informationen zu uns allen gelangen, sodass es nicht zu erneuten Gewalterfahrungen in einem von rassitischen Ressentiments geprägten Land kommt, was leider traurige Realität ist.

Denkanstöße zum Verhalten bei Übergriffen

Um im schlimmsten Fall auf Angriffe entsprechend reagieren zu können, ist es wichtig, dass ihr euch vorher Gedanken macht:

– Mit Wem möchte ich etwas machen.
Was möchte ich machen.
Wie möchte ich etwas machen.

So könnt ihr vor Ort schnell und entschlossen handeln. Dabei  solltet ihr an eure Ängste und NoGo’s denken, sprecht diese gemeinsam und solidarisch durch!

Geht nicht einfach alleine zum Ort des Übergriffes, sondern mit den euch vertrauten Menschen (Wem) mit denen ihr euch vorher ausgetauscht habt.
Ihr könnt euch auch vorher mit einer größeren Zahl an Leuten in eurem Viertel verabreden um gemeinsam in einer Gruppe zu dem Ort des Übergriffes zu fahren.

Ihr könnt die Ersten vor Ort sein! Die Situation wird meist nicht abschätzbar sein, sodass es ratsam ist sich unauffällig zu verhalten. Wartet auf noch mehr Menschen, um anschließend gemeinsam handeln zu können. Verhaltet euch (Was/Wie) wie ihr es im vorhinein besprochen habt.

Zu einer guten Vorbereitung, gehört auch immer eine gute Nachbereitung! Trefft euch im Nachhinein und sprecht die Situation noch einmal durch. Überlegt euch was jede*r Einzelne braucht. Falls ihr Briefe von der Polizei bekommt, sucht zeitnah eure Rote Hilfe Ortsgruppe auf.

Stay Tuned – Fight Racism!

Ratgeber für Demonstrationen
Bezugsgruppenreader 1
Bezugsgruppenreader 2

Der rassistische Grundtenor der breiten Gesellschaft wird lauter!

Der rassistische Grundtenor der breiten Gesellschaft wird lauter, getragen von den rechts-konservativen Tönen der PEGIDA-Demontrationen. Gleichwohl werden Ethnien diffamiert, sich einer Solidarisierung mit kurdischen Kämpfenden entledigt und einer Verantwortung entzogen, die mehr enthalten sollte als die bloße Disskussion über Hilfe für Flüchtlinge und Migrant*inne.

In Deutschland formieren sich immer mehr Menschen in einer Überzeugung dem “Unrechtsstaat” aufzuzeigen wo vermeintliche Fehler liegen. Dazu kommen in Dresden am 12.01.2015 25.000 Menschen auf die Straße um gegen eine “Islamisierung des Abendlandes” zu protestieren. Nicht unweit von Dresden in Großröhrsdorf und Ottendorf-Okrilla, steht der Bürger*innenmob schon bereit, wenn es darum geht Unterkünfte für Geflüchtete zu boykottieren. In Bautzen werden sorbische Menschen angegriffen, gezielt verfolgt und verletzt.

Hoyerswerda (1991), Mügeln (2007), Dresden (1991, 2009) und die Sächsische Schweiz (90ziger) haben gezeigt wie ein rassistisches, neonazistisches, antisemistisches und chauvinistisches Meinungsbild sehr schnell in Brandstiftung, Hetzjagden, physische Übergriffe und Mord umschlagen kann.

Durch PEGIDA bekommen die menschenverachtenden Anschauungen Aufwind und durch die Menge an Menschen, die an diesen diffamierenden Veranstaltungen teilnehmen, wird die Stimmung gegen Migrant*innen, Geflüchtete und/oder Vertriebene immer aufgeheizter. Eine pogromähnliche Athmosphäre sehr ähnlich den neunziger Jahren scheint allgegenwertig zu sein. Die Folgen sind aus der Vergangenheit und Gegegenwart nur allzu gut bekannt.

Was tun, wenn es zu Übergriffen auf zentrale und dezentrale Unterkünfte kommt? Ein Netzwerk basierend auf solidarischem und vertrauensvollem Verhalten zwischen den Menschen in den Unterkünften und uns soll aufgebaut werden. Unser Hilfmittel; ein SMS-Verteiler, dieser soll falls es zu Übergriffen kommt uns mitteilen wo diese stattfinden, sodass die Geflüchteten nicht allein der Gewalt und Verfolgung des rechten Mobs ausgesetzt sind.